Der Nationalrat sprach sich im Mai 2023 für eine Motion von Nationalrat Pierre-Yves Maillard aus. Diese verlangte vom Bundesrat, den 30. Oktober zum nationalen Tag der betreuenden Angehörigen zu machen. Der Ständerat hat am 18. Dezember 2023 das Geschäft abgelehnt und damit auch die Chance verpasst, ein starkes Zeichen für pflegende Angehörige zu setzen.

Mit 105 zu 77 Stimmen hiess der Nationalrat am 3. Mai 2023 die Motion 21.3630 «Der 30. Oktober soll zum nationalen Tag der betreuenden Angehörigen werden» gut. Pierre-Yves Maillard begründete seine Motion damit, dass pflegende Angehörige die öffentliche Unterstützungsdienste um Milliarden von Franken entlasten durch ihre Betreuungsleistung, die sie zuhause erbringen. Leider lehnte der Ständerat den Vorstoss in der Wintersession 2023 mit 24 zu 15 Stimmen ab.

Die Motion bezweckte, die tägliche Arbeit von betreuenden und pflegenden Angehörigen auf höchster staatlicher Ebene anzuerkennen. Ein solcher nationaler Tag hätte die Chance geboten, ein Zeichen der Wertschätzung für die pflegenden Angehörigen zu setzen, die Öffentlichkeit zu sensibilisieren und die in den Westschweizer Kantonen, in Bern, im Tessin sowie in Graubünden ergriffenen Massnahmen auf die ganze Schweiz auszudehnen, damit alle Kantone einen solchen Tag einführen und die Zusammenarbeit mit den vor Ort tätigen Organisationen pflegen.

 

Ein Anliegen von Alzheimer Schweiz

Alzheimer Schweiz hat diesen politischen Vorstoss sehr begrüsst, denn allein im Bereich Demenz mit über 150 000 Erkrankten leisten Angehörige schweizweit viel unbezahlte Betreuungs- sowie Pflegearbeit. Sie entlasten unser Gesundheitssystem damit gemäss der Demenzkostenstudie von Alzheimer Schweiz jährlich um 5.5 Milliarden Franken

Es braucht dringend mehr und bezahlbare Entlastungsmöglichkeiten für pflegende Angehörige, eine Forderung, für die sich Alzheimer Schweiz bereits seit über 35 Jahren einsetzt. Alzheimer Schweiz wird sich als Mitglied der «IG Angehörigenbetreuung (IGAB)», welche diese Initiative massgeblich mitgeprägt hat, weiterhin gemeinsam mit den anderen Organisationen für eine Verbesserung der Rahmenbedingungen von pflegenden Angehörigen einsetzen.