Eingeschränkte Besuchsmöglichkeiten
Der verordnete Lockdown und die damit einhergehenden Massnahmen stellten im Frühjahr 2020 den Gesundheitssektor vor eine grosse Herausforderung.Viele Betreuungs- und Unterstüt-zungsangebote wurden erheblich eingeschränkt. 

Die Gesundheitsversorgung musste sich unverzüglich an den pandemiebedingten behördlichen Vorgaben ausrichten. Was zur Folge hatte, dass schweizweit alle Pflegeinstitutionen die Be-suchsmöglichkeiten drastisch reduzierten und der Zugang zur alltäglichen Betreuung und Un-terstützung erschwert wurde. Diese Ausgangslage war ein folgenschwerer Eingriff in den Alltag von Menschen mit Demenz und ihrer Angehörigen und stellte sie vor die Frage, wie sie die nächsten Monate bewältigen könnten. .

Gemeinsam handeln
Um Demenzerkrankte und Angehörige auch in dieser schwierigen Situation bestmöglich zu be-gleiten, schlossen sich verschiedene Pflegeinstitutionen aus der Romandie zusammen. Gemein-sam formten die Pflegeteams Gruppen, welche überbrückende Massnahmen als Hilfestellung fanden und demenzerkrankte Personen mitbetreuten: Ob man zu bewusster Auszeit riet oder mit kreativen Ansätzen erlaubte Aktivitäten förderte ‒ mit ihrem Engagement stärkten die Gruppen allen Beteiligten den Rücken und setzten sich dafür ein, dass man der Corona-Situation zuversichtlicher begegnen konnte. 
 So boten erfahrene Pflegekräfte beider Institutionen ihren Bewohnern und deren Angehörigen neue Wege und gaben ihnen damit Hoffnung, Entlastung und ein Stück Normalität in einer unsi-cheren Lage. 

Grosser Zusammenhalt
Die Besuchseinschränkungen, die weiteren Vorgaben und die Umgestaltung eingespielter Ab-läufe forderten auf der physischen und psychischen Ebene vieles von den Pflegerinnen und Pflegern ab. Die Belastung war enorm und nicht selten stiessen die Fachpersonen auch an ihre Grenzen. Mehr denn je war der grosse Zusammenhalt in der Gruppe sowie eine gute Zusam-menarbeit im Team entscheidend: Sich aufeinander verlassen zu können und Probleme ge-meinsam zu bewältigen, trug viel zu einer hohen Arbeitszufriedenheit trotz schwieriger Rah-menbedingungen bei.

Veränderungen als Chance
Was nach einem Jahr Corona bleibt, ist die Erkenntnis, dass jeder Tag wertvoll ist und man Kri-sen nicht allein begegnen muss. Die Pandemie veränderte eingespielte Prozesse. Vieles war plötzlich nicht mehr oder nur anders möglich, was mitunter auch das Pflegeteam verunsicherte und forderte. Den Emotionen benennen, gewohnte Abläufe hinterfragen, offen sein für Neue-rungen und überraschende Verbesserungen sowohl für die Pflegenden als auch für das Perso-nal, dies hat die Monate der Pandemie massgeblich geprägt. 
Dass Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen auch in der Pandemie auf eine gewissen Normalität zählten konnten, beruhte wesentlich auf der ausgezeichneten Zusammenarbeit und dem unermüdlichen Engagement der Pflegefachkräfte. Als Dank für ihren enormen Einsatz für Demenzbetroffene verliehen ihnen die Sektionen Jura und Wallis den Fokuspreis 2020.