Jährlich sind in der Schweiz mehr als 300 000 ältere Personen von Gewalt betroffen. Deshalb haben die Schweizerische Kriminalprävention, das Kompetenzzentrum Alter ohne Gewalt und die Opferhilfe Schweiz Ende März die Sensibilisierungskampagne «Es ist nie zu spät, Hilfe zu holen!» lanciert. Diese Kampagne soll Betroffene, aber auch Personen, die Gewalt beobachten, ermutigen, Hilfe zu holen. Alzheimer Schweiz unterstützt diese Kampagne.

Holen Sie Hilfe! Gewalt hat viele Gesichter. Aber Gewalt ist nie in Ordnung!

Falls Sie als ältere Person oder durch die Betreuung einer älteren Person selbst betroffen sind oder wenn Ihre Verwandten, Kolleg:innen oder jemand in der Nachbarschaft Gewalt ausgesetzt ist oder Sie eine problematische Situation beobachten, dann handeln Sie! Kontaktieren Sie das Alzheimer-Telefon bei einer Gewaltproblematik im Zusammenhang mit einer Demenzerkrankung unter 058 058 80 00. In anderen Fällen wenden Sie sich bitte an das Kompetenzzentrum Alter ohne Gewalt unter 0848 00 13. Weitere Informationen finden Sie hier: https://alterohnegewalt.ch/ sowie auf der Website der Schweizerischen Kriminalprävention.

 

Herausforderung Demenz

Im Umgang mit Menschen mit Demenz kann Gewalt zu einem Thema werden, wenn eine erkrankte Person herausforderndes Verhalten zeigt. Erkennt man die Auslöser, kann man ein solches Verhalten oft umgehen. Mehr dazu finden Sie unter «Aggressives Verhalten: Auslöser erkennen».

Angehörige, die Menschen mit Demenz zuhause pflegen und betreuen, haben eine komplexe und fordernde 24-Stunden-Aufgabe. Zusätzlich zur körperlichen kommt die psychische und seelische Belastung hinzu. Indem Sie frühzeitig Entlastungsmassnahmen planen, verhindern Sie überfordernde Situationen, die Sie aggressiv oder mit Gewalt reagieren lassen. Weitere Informationen finden Sie im Beitrag «Gewalt und Misshandlung vermeiden».

Sich rechtzeitig Hilfe holen ist entscheidend. Das Alzheimer-Telefon berät und zeigt Wege aus verzweifelten Situationen auf: Einerseits erhalten Anfragende Tipps, wie sie mit aggressivem Verhalten eines demenzerkrankten Menschen besser umgehen können. Anderseits lernen sie Entlastungsangebote kennen, damit sie als betreuende Angehörige wieder Energie schöpfen können.