Angefangen als ein verlängertes Wochenende in Engelberg, stiess das Pilotprojekt «Ferien für jung Erkrankte» auf grosses Interesse. Seit 2016 wird das Angebot stets ausgebaut. Inzwischen können Menschen mit Demenz und Angehörige in der ganzen Schweiz eine Auszeit geniessen.

Das Wohlbefinden der Gäste stets an erster Stelle
Im Vordergrund der Ferien steht stets das Wohlbefinden der Feriengäste. Nebst den Aktivitäten ist es das Hauptziel, den Gästen die bestmögliche Erholung und eine Auszeit fernab des gewohnten Alltags zu bieten. Dabei profitieren die Teilnehmenden von der langjährigen Erfahrung der Ferienleitenden und Begleiterinnen. Ein demenzerkrankter Feriengast erzählt, dass für ihn und seine Ehefrau die Ferien eine Verschnaufpause vom mitunter anstrengenden Alltag seien. Der Genuss und das Abschalten kommen zuerst, die Krankheit soll für einmal keinen zentralen Punkt einnehmen. «Wir halten keine Fachvorträge und das Thema Demenz wird nur bei Bedarf thematisiert», erklärt Anita Laperre, Ferienleitende in Valbella.

(K)ein Ferienangebot wie jedes andere
Ob Wandern, Kutsche fahren oder einfach mal nichts tun − die Feriengäste können nach ihren Vorlieben aus einem vielfältigen Angebot verschiedener, speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnittener Aktivitäten auswählen. Das für den jeweiligen Tag geplante Programm lebt von der Flexibilität und ist eine mögliche Option; die Gäste können die Ferientage aber auch nach ihren individuellen Wünschen gestalten. Nur das Abendessen ist ein gemeinsames Ritual. Wer danach noch Lust hat, kann sich zu einem Spieleabend einfinden. Manchmal lässt auch ein kleines Konzert den Tag ausklingen. Diejenigen, die nach einem ereignisvollen Tag eher Ruhe wünschen, dürfen sich ungeniert zurückziehen. Auch die begleitenden Angehörigen schätzen die Professionalität und die Vielfalt des Ferienangebots. So böten die Ferien beispielsweise auch die Möglichkeit, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen.

Massgeschneidert dank individueller Vorbereitung
Damit die Ferien gelingen und zur bleibenden Erinnerung werden, ist besondere Vorbereitung notwendig. So besuchen die Ferienleitenden die Gäste bereits sechs bis acht Wochen vor den Ferien, um sich kennenzulernen, mehr über den individuellen Betreuungsbedarf, aber auch die persönlichen Wünsche zu erfahren.

Bestens etabliert, häufig nachgefragt
Längst haben sich die Ferien für jung Erkrankte zu einem der beliebtesten Angebote von Alzheimer Schweiz entwickelt. Die meist langjährigen Gäste schätzen nicht nur das Angebot, sondern auch die empathische und professionelle Begleitung seitens der Ferienleitenden und Begleiterinnen. Wertschätzung sowie Respekt gegenüber allen Beteiligten und die Möglichkeit, einfach einmal gemeinsam eine Auszeit zu geniessen, bilden den Kern des Angebots.

Im Unterschied zu gewöhnlichen Ferien stellen die Alzheimer-Ferien höhere Anforderungen an die Organisation, den geeigneten Ort sowie an die Durchführung. Falls die maximale Teilnehmeranzahl bei einem Ferienangebot schon erreicht ist, tauschen sich die jeweilige Ferienleiterinnen mit dem Beratungsteam vom nationalen Alzheimer-Telefon aus, um Interessierten einen alternativen Ferienort in der gleichen Sprachregion vorzuschlagen.

Dass Alzheimer Schweiz regelmässig Ferien für jung Erkrankte durchführen kann, wird neben dem hohen Engagement der Ferienleitenden und Begleiterinnen vor allem auch durch das verschiedene Stiftungen möglich, welche dieses Angebot mit namhaften Beiträgen unterstützen.