Wenn es heiss ist, leiden auch Menschen mit Alzheimer oder einer anderen Form von Demenz unter der Sommerhitze. Da sie teilweise Mühe haben, die Gefahrensituation richtig einzuschätzen, müssen ihre Angehörigen oder Personen, die sich um sie kümmern, vermehrt Sorge tragen und erkrankte Personen besuchen und unterstützen.

 

Essen und Trinken bei Hitze

Menschen mit Demenz vergessen öfters zu trinken und zu essen. Sie können gewisse Situationen wie zum Beispiel eine Hitzewelle nicht mehr richtig einschätzen und reagieren teilweise nicht mehr angemessen, um ihre Gesundheit zu schützen. 

Ältere Menschen merken generell weniger deutlich als jüngere, wenn sie durstig sind. Auch haben sie weniger Wasserreserven im Körper als Jüngere. Daher setzt bei ihnen schneller eine Dehydration ein. Diese kann ohne rasche Behandlung zum Tode führen.

Achtung: Auch pflegende, ältere Angehörige sollten auf ihre Gesundheit achten, ausreichend Wasser trinken und körperliche Anstrengungen während der grössten Hitze meiden.
 

Tipps für Angehörige:

  • Wenn die Person allein zu Hause lebt, Spitex oder Nachbarschaft darum bitten, öfters vorbeizuschauen.
  • Regelmässig Lebensmittel im und ausserhalb des Kühlschranks kontrollieren, da gewisse Produkte bei Hitze schnell verderben.
  • Lieblingsgetränk einer erkrankten Person bereitstellen, immer wieder nachfüllen und die Person auffordern zu trinken. Besser ist es, das Glas nur halb voll zu machen – und alle 2 Stunden nachzufüllen. Leidet die Person an einer fortgeschrittenen Demenz, dann reicht es oft nicht, nur ein Getränk hinzustellen. Besser ist es, gemeinsam mit der erkrankten Person oder vor der erkrankten Person zu trinken, damit sie die Bewegung nachmachen kann.
  • Abwechselnde Getränke bereitstellen wie Kräutertees oder Sirup. Vermehrt auch Puddings, Cremen, Eiscreme, Kompott und Quark anbieten, da diese ebenfalls mehr Flüssigkeit enthalten.
  • Leichte, wasserhaltige Lebensmittel wie Früchte und Gemüse als Fingerfood anbieten: Schneiden Sie Früchte und Gemüse in kleine Stücke und stellen Sie einen Teller davon am Lieblingsplatz der erkrankten Person auf. So kann die Person immer wieder kleine Häppchen mit den Händen nehmen.
  • Salzige Snacks bereitstellen, denn Salz ermöglicht es, die Flüssigkeit im Körper zu behalten.
  • Beobachten, wie oft die Person aufs WC geht und ob sie Anzeichen von Dehydration zeigt – vor allem, ob sie verwirrter wirkt als üblich.

 

Wohnen

Angehörige, Besuchsdienste, Spitex oder Nachbarn organisieren, um für eine kühle Wohnung zu sorgen (nach dem Durchlüften am frühen, noch kühlen Morgen, die Rollladen und Storen runterlassen, Fenster schliessen). In einigen Kantonen gibt es das sogenannte Buddy System: Freiwillige kümmern sich bei extremer Hitze um besonders gefährdete Personen. Ob dies auch am Wohnort der erkrankten Person angeboten wird, können Sie direkt bei der Gemeindeverwaltung erfahren.

Ventilator installieren, wenn es die Person nicht verwirrt. Fussbad oder feuchte Lappen anbieten.

 

Ausser Haus

Während der stärksten Sonneneinstrahlung nicht nach draussen gehen und deshalb keine Termine über die Mittagszeit planen.

Eine betroffene Person sollte das Haus bei Sonne und heissen Temperaturen nur geschützt verlassen (Sonnencrème, helle Kleidung, Kopfschutz). Wohnt eine Person mit Demenz allein, sollte jemand mitgehen oder ihr zumindest die Kleider und den Sonnenschutz vorbereiten, und diesen zum Beispiel bei der Tür deponieren).

 

Weitere Tipps für Menschen mit Demenz  

Allgemeine Tipps bei Hitze 

Aktuelle Gefahrenwarnung: www.naturgefahren.ch