Matthias*, ein guter Freund des deutsch-schweizer Paares ruft das Alzheimer-Telefon an. Er möchte die beiden gerne unterstützen.  Er erzählt uns, dass Bettina in der Schweiz lebt und Daniel in Deutschland. Sie sind seit vielen Jahren ein Paar. Im Zusammenhang mit der gesundheitlichen Situation während der Corona-Pandemie hat Bettina, um sich weiterhin gegenseitig besuchen zu können, einen behördlichen "Zweitwohnsitz" in Deutschland beantragt. Dieser Antrag wurde angenommen. Nun zeigt Bettina erste Anzeichen von Demenz, jedoch weigert sie sich, darüber zu sprechen, und  Daniel kann vom Ausland aus nichts unternehmen. Er vertraut sich Matthias an, der das Alzheimer-Telefon um Hilfe bittet. 

Das Beratungsteam klärte zuerst die gegenseitigen Bedürfnisse und gab Tipps, wie man Bettina bei einem Termin beim Hausarzt unterstützen könne. Generell wurde zunächst die Rolle der Angehörigen und Freunde sowie Ausmass der Unterstützungsmassnahmen im Anfangsstadium der Krankheit diskutiert: Es ist wichtig, dass die Familienmitglieder das Vertrauensverhältnis zur kranken oder vermeintlich kranken Person aufrechterhalten können. Es braucht diese Verbindung unbedingt. Daniel und Bettinas Familie sollten dabei auch versuchen, über Gefühle mit ihr zu sprechen. Sätze wie: "Ich mache mir Sorgen, wenn ich merke, dass du so viel vergisst" können in vielen Situationen hilfreich sein und die Lage entschärfen. Eventuell schafft Daniel oder ein anderes Familienmitglied es dadurch sogar, mit zu einer Routineuntersuchung beim Arzt zu gehen und dort vorher beobachtete Verhaltensweisen mitzuteilen, was ein wichtiger Schritt zur Diagnose und Definition der Unterstützungsmassnahmen ist.

Was im Alltag nie gut ist - diese Erfahrung musste auch die Familie selbst im Gespräch mit Bettina machen: die kranke Person auf Schwierigkeiten hinweisen. Im Affekt oder in Unwissenheit rutschte da vor allen den Kindern von Bettina schon mal ein "Du könntest vorsichtiger sein, gib dir doch etwas mehr Mühe! ", oder "Machst du das mit Absicht? " heraus. Und das sollte wirklich vermieden werden. 
Für weitere Informationen wurde der Kontakt zur regionalen Alzheimer Sektion im Kanton, sowie den Kollegen der Alzheimer Vereinigung in Deutschland hergestellt.

*alle Namen sind aus Schutz der Persönlichkeit geändert.